Random thoughts mal anders, als kleine Schreibübung.
Tanzende Schneeflocken, wie Buchstaben lassen sich nieder als Textfragment, um sich zu legen und dahin zu schmelzen, sich aufzulösen in der Unsichtbarkeit…
Eine Kaskade aus Schnee landet weich auf dem satten Grün der unteren Äste von Kiefern durch deren Wipfel sich das Licht der Sonnenstrahlen einen Weg bahnt, in kleinen Kristallen der Schneeflocken und Tautropfen bricht und die Tannenzapfen in warmen Brauntönen leuchten lässt. Umfangen von den Geräuschen des Waldes und des eigenen Atems, Schritt für Schritt, wohlig warm und langsam ausschreitend. Die Wipfel singen ihr Lied, mal sanft und mal kräftig. Wo waren meine Sinne? Als würde ich sie von mal zu mal neu entdecken geniesse ich den Moment. Riecht der Schnee und der Wind grün, harzig, ist es eine Täuschung, das Laub und das Moos als kleine Oasen des Herbstes zwischen den Schneeflecken nussig satt, fühlt sich die Borke der Stämme grob und rissig an, wie Hände, die keine Tastaturen gewohnt sind? Die Wahrnehmung schärft sich. Aufsaugend die Stimmung um sie später irgendwann wieder mit einem Lächeln abzurufen breitet sich die Zufriedenheit in mir aus.
Hinter mir in dem Dunst der Entfernung über die Äcker und der Autobahn die Stadt. Von hier aus betrachtet namenlose Bewohner hinter den bleigrauen Konturen der Häuser, die ein wenig aussehen als hätte jemand willkürlich ein paar Bausteine aus unterschiedlichen Baukästen vermischt und fallengelassen.
Wohngebiete die einem grösseren Plan folgend modern und noch namenlos eingefügt sind in Vororte, in denen die Alten Vorgärten pflegten und noch ein kleines Gemüsebeet sorgsam jäteten, schon längst verschwunden sind.
Unzählige Geschichten, die verborgen sind dort in der Ferne. Manch eine davon könnte ich mir zusammenreimen. Möglich das einer der Bewohner dieser Häuser einen Ausflug machte hierher und ebenso zurückblickend inne hielt mit zufriedenem Blick auf diese Welt, aufatmend und dankbar. Vielleicht bin ich ihm ja schon einmal begegnet und ohne es zu wissen haben sich Wege gekreuzt und vielleicht ist er der Mann von der Steuerbehörde oder der Busfahrer der am Morgen wartet bis die Frau mit dem Kinderwagen auch noch einen Platz findet im überfüllten Bus.
Er,der sonst allein und zurückgezogen lebt. Auch eine Geschichte welche es sich auszudenken lohnen mag.
Weiter ausschreitend verlieren sich die Gedanken wieder und gleichen sich der Ruhe und den Geräuschen an. Immer kleiner wird die Kulisse und verschwindet wieder hinter den Hügeln und dem Wald, verschmilzt mit dem Schnee um später einmal aufzutauen und sich aufzulösen.
Mit dem Schmelzwasser.
Dem Rauschen der Bäume.
Dem Geruch von Harz.
Dem Heimkommen.
Dem Frühling.
Der Sonne.
Dann.
