Fast 28 Jahre ist es her, jugendlichem Leichtsinn, oder Abenteuerdrang zu schulden mit mehr, oder weniger gutem Ausgang, da schwing ich mich auf ein Fahrrad, mühsam erspart, erkämpft in wochenlanger Arbeit in einer Autowerkstatt. Die Erinnerung an die Reise möglicherweise milder und weichgezeichet. Eine mühsame Reise der Sehnsucht folgend nach Süden (immer und immer wieder, schon damals), doch immer noch nicht ganz angekommen.. die Insel der Sehnsucht gefunden, aber dies ist eine andere Geschichte. So möchte ich in Anlehnung an damalige Erlebnisse, mit der Ruggedkitchen auf anderem Nivo als Campingkocher, Tribut zahlen der Landschaft und der Küche, den einfachen Menschen am Wegesrand.
Dem Wind, welcher über zerklüftete, karstige Hügel und Felsen strich und im Mistral endete, der angeblich als Entschuldigung für alles gilt und dem Duft, Geruch, welcher ihm folgt in die kleinen Natursteinhäuser, die mit ihren freundlichen Bewohnern mich bewirteten. Die Provence, mein Ziel für die Küchenreise. Die mediterrane Küche mit ihrer einfachen, ehrlichen Art, in der alle Zutaten für sich sprechen.
Alle davon erzählen ihre eigene Geschichte von Arbeit, Sonne und Zeit.
Die nehme ich mir und geniesse das kochen und den Genuss als solches auch.
Im Ohr das Zirpen der Grillen, den Geruch der Pinienwälder und der Wellenschlag in den Calanques.
Tricolore Française, mit blauen Kartoffeln einem Weissfisch (Merlan), filetiert und gefüllt mit Fenchel, Tomaten Oliven und Kräutern.
Währenddessen ein guter Schluck eines fast in Vergessenheit geratenen Aperitifs, namens Byrrh (rot).
Monat: August 2017
Random Thoughts
Stadtwerkegeschichten und mehr aus dem Schilderwald. Eine Fortsetzung.
Eingebrockt und ausgelöffelt …
Nein, meine Suppe ess ich nicht, oder für Suppenkasper und andere Essensnörgeler die auf dem Teller, oder in der Schüssel rumstochern… tja rumstochern kann durchaus lecker und frisch sein. Erfrischend nach der Arbeit eine „Pokebowl“ weckt den Genusssinn wieder auf und den Geschmackssinn ebenso. Da bereitet ein stochern doch Freude. Vor allem, wenn in so einer Schale die Vielfalt des Sommers enthalten ist, wie Mango, Melone, knackige Erbsensprossen, welche in ihrer Süsse perfekt mit gegrillten langostinos harmonieren. Eine Handvoll Quinoa und etwas schärfere Kresse, Chili und Limetten und los geht der Zungenzauber.
Random Thoughts
… wie oft verpasst man die Chance, das zu sagen…? Und wie schön ist es, wenn es aufrichtig gemeint ist.
Sommersüden später…
Zurück aus dem Süden, dem zu Hause der Seele, dem unendlichen Atlantik.
Das gleissende Licht der Sonne weicht dem milderem, schon beinahe herbstlich anmutendem Licht, welches Farben und Konturen stärker zeichnet, zurückholt in die Gegenwart, aber den Sommer noch immer in sich hält. In der Erinnerung noch immer den salzigen Geschmack des Ozean und das Brennen auf der Haut. Kaum angekommen das Bedürfnis nach einiger Zeit wieder aufzubrechen. Die Unruhe eines Pessoa als Konstante. Wer sie erlebt und aufgenommen hat, die Kraft der Wellen, wird sie immer suchen. Eine Kraft, ein Sog, welcher immer da ist. Einmal getragen auf einem Brett durch die Wellen und Schaumkronen.. eine Erfahrung, die sich nicht teilen, nur mitteilen lässt.
Selbst wenn Stunden damit vergehen, nur auf diese eine Welle zu warten. Diese eine ist es und wird zur immerwährenden Sehnsucht.
Ein mildes Betäubungsmittel, zur Linderung daheim gibt nur der Geschmack von Meer und Fisch. Auch wenn es nicht der Sehnsuchtsheimat entspricht, so doch verbunden durch das ewige Meer gibt es Ceviche in der Ruggedkitchen!
Fisch pur! Kompromisslos einfacher Geschmack der See mit der Frische des Sommers.